Sichere Hinweise auf eine Besiedlung wurden etwa im 5.Jt.v.Chr. in der Nähe Kairos als Kultur von Merimde und in der Oase Faijum lokalisiert. Bereits lange davor zwangen Klimawechsel die Bewohner der Sahara an den Nil zu ziehen. Wahrscheinlich etwas jünger (4.Jt.v.Chr.) ist die oberägyptische Tasa-Kultur anzusiedeln.. Gleichzeitig existierten auf dem Gebiet der heutigen Siedlung Badari und Naqada zwei weitere urgeschichtliche Kulturen, die bis in den nubischen Raum Verbreitung fanden. Sie beherrschten bereits Kenntnisse in der Töpferei, Kupfer- und Goldmetallurgie. Städte wie Thinis, Naqada und Hierakonpolis entstehen. Die Erfindung der ältesten bekannten Schrift, des Kalenders, die Verfeinerung der bildenden Kunst, die Anlage von Dämmen und die Verwaltungseinteilung in Gaue sind der Anfang der ägyptischen Hochkultur. Aus etwa 20 lokalen Gemeinschaften in Oberägypten bildet sich die 0.Dynastie heraus. Die allmähliche Eroberung des Deltas durch Oberägypten belegen auch keramische Funde. So verschwand die unterägyptische Keramik innerhalb von zwei Jahrhunderten völlig, ein Indiz für die kulturelle Angleichung. Licht ins Dunkel dieser Zeit bringt seit geraumer Zeit Günter Dreyer vom DAI in Kairo durch die Entzifferung der in Abydos gefundenen uralten Hieroglyphen. Mehr als 15 Könige konnte er bis jetzt der 0.Dynastie zuweisen, mit Namen wie Fingerschnecke oder Elefant. Der Prozeß der Reichseinigung vollzog sich mit Sicherheit über einen längeren Zeitraum und verlief überaus blutig, wie man den Abbildungen auf der Narmerpalette entnehmen kann.