Die Bezeichnung Pharao (ägyptisch: Per-aa) heißt "großes Haus" und bezeichnete eigentlich den Königspalast und wurde erst später für die ägyptischen Herrscher verwendet. Die Priester der alten Ägypter führten große Herrscherlisten, die zum Teil bruchstückhaft erhalten sind. Der sogenannte Palermostein ist die früheste überlieferte Liste und stammt wohl aus der Zeit der 5. Dynastie. Auf der Karnak-Tafel werden 32 Könige erwähnt. Die Königsliste von Abydos umfaßt 76 Königsnamen. Auf der Sakkara-Tafel sind 47 Könige verzeichnet. Der nur fragmentarisch erhaltene Turiner Papyrus zählt 17 Könige aus vordynastischer und frühester Pharaonenzeit auf.

Auf diese Verzeichnisse stützen sich die Aufzeichnungen des altägyptischen Historikers Manetho aus Sebennytos, der um 300 v. Chr. unter Ptolemaios I. Soter und Ptolemaios II. Philadelphos als Priester in Heliopolis lebte. Er verfasste im Auftrag von Ptolemaios' II. die drei Geschichtsbücher "Ägyptische Denkwürdigkeiten"und hatte als Priester Zugang zu allen in den Tempeln verwahrten Schriften und Urkunden. Deshalb gelten seine Angaben als sehr verläßlich. Seine Aufzeichnungen überlebten leider nur in den Schriften von Flavius Josephus, lulius Africanus und Eusebius. Das Original ist leider verlorengegangen. Manetho verteilte die ägyptischen Herrscher vom ältesten König Menes bis zu Alexander dem Großen auf 30 Dynastien. Seine Einteilung ist auch heute noch wissenschaftlich anerkannt. Man faßte nur der Übersicht halber mehrere Dynastien in Zeiten oder Reiche zusammen. Die Jahreszahlen lassen sich wegen der fehlenden Quellen meist nicht genau angeben und können bisweilen um mehrere Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte schwanken. Das wichtiges Mittel der Geschichtsdatierung waren in Ägypten die Sothisdaten. Das waren in Urkunden vermerkte Ereignisse, die mit dem morgendlichen Aufgang des Sirius zusammenfielen.

 

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