Zeittafel des Alten Ägypten
 
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Dritte Zwischenzeit
 
Ägypten wird jetzt gleichzeitig von bis zu vier Dynastien und mehreren Fürsten regiert. Obwohl das Land politisch zerrissen ist, bringt es außergewöhnliche Kunstwerke und Tempelbauten hervor. Nach dem Zerfall des Reiches erhebt sich in Tanis eine neue Dynastie, während in Oberägypten die Hohepriester des Amun von Karnak regieren. Das Tal der Könige wird aufgegeben und die Könige von nun an im Tempelbezirk von Tanis bestattet. Durch Verschwägerung mit dem tanitischen Königshaus wird der thebanische Priesterkönig Pinutem VI. (Psusennes) König von ganz Ägypten und seine Söhne erhalten die einflußreiche und einträgliche Würde des Hohepriesters von Theben. Die Herrschaft über Byblos, Assyrien und Palästina geht verloren und Nubien macht sich selbständig. Für kurze Zeit herrschen Pharaonen libyscher Abstammung (22. Dynastie) über das gesamte Land. Ihre Vorfahren, besonders die vom Stamme der Maschwe'sch, waren als Söldnerführer nach Ägypten gekommen und hatten sich im östlichen Delta niedergelassen und bei der Schwäche des Königtums große Macht erlangt. Die neue Residenz ist Bubastis. Die Bedeutung Thebens sinkt immer weiter. Scheschonq I., der biblische Sisak, stürzt die Taniten. Er erobert Jerusalem und plündert den Salomonischen Tempel; sein Siegesdenkmal ist der Tempel von EI-Hiba. Unter seinen Nachfolgern verfällt der Staat wieder und löst sich in kleine Fürstentümer auf. Residenz der 23. Dynastie ist wieder Tanis. Die Könige von Nubien unterwerfen sich das oberägyptische Teilreich. Tefnacht, der Fürst von Sais und Memphis, versucht die Herrschaft über das untere Niltal an sich zu reißen, wird aber vom nubischen König Pianchi besiegt, der auch Memphis erobert. Der Sohn und Nachfolger Tefnachts, Bokchoris, erringt die Herrschaft über Unterägypten. In Oberägypten herrschen die Nubier. Schabaka von Kusch, der Sohn des Kaschta, stürzt Bokchoris und läßt ihn verbrennen. Ganz Ägypten wird zeitweilig nubischer Besitz.