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Pharao Chufu unternahm ausgedehnte Feldzüge auf
dem Sinai. Inschriften aus dem Wadi Maghara bestätigen die Anwesenheit seiner
Truppen. Sie waren sicherlich zum Schutze der Türkisminen gegen die Beduinen dort
stationiert. Sein Name wurde auch im Alabastersteinbruch bei Hatnub und
in Bubastis gefunden . Inschriften in einem Tempel bei Byblos (Libanon) lassen
vermuten, daß er Expeditionen dorthin sendete, um Zedernholz für den Bau seiner
Boote zu holen, die 1954 auf der Südseite seiner Pyramide gefunden wurden. Auch
in der westlichen Wüste im Norden von Abu Simbel und Nordwesten von Toschka wurde
sein Name gefunden. Von dort kam das für die Statuen verwendete Diorit.
Woher allerdings sein schlechter Ruf, im krassen Gegensatz
zu seinem Vater Snofru und seinen Nachfolgern Chafre und Menkaure kommt, bleibt
im Dunkel der Geschichte. Herodot berichtet beispielsweise, das Chufu ein herrschsüchtiger
Pharao war, der sein Volk ins Elend trieb. Dies belegt ein Beispiel aus seinen
Schriften: “Cheops war ein so verruchter Mensch, daß er in seiner Geldnot die
eigene Tochter in ein Freudenhaus brachte und ihr eine bestimmte Geldsumme - wieviel,
sagten die Priester mir nicht - zu schaffen befahl. Sie brachte die verlangte
Summe zusammen und faßte auch den Entschluß, ebenfalls ein Denkmal für sich zu
errichten. Jeden Mann, der sie besuchte, bat sie, ihr einen Stein für den großen
Bau zu schenken. Aus diesen Steinen soll sie die mittlere der drei Pyramiden habe
bauen lassen, die vor der großen Pyramide steht und deren jede Seite anderthalb
Plethren mißt (Historien, 2. Buch S. 126). Es gibt keinen Beweis für diese Geschichte,
auch wenn in den drei kleinen Pyramiden seine Halbschwestern oder Gemahlinnen
begraben wurden. |