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wir nun schon keine Neulinge mehr in diesem Land waren, begeisterte uns der Anblick
der ägyptischen Küste wieder aufs neue. Als wir in Hurghada landeten,
war uns als wenn wir nie weg gewesen wären. Wieder das übliche Handeln
über den Taxipreis und ab ging es nach Downtown. Das Hotel vom Vorjahr war
pleite und so suchten wir uns ein anderes. Bei der Fülle an kleinen Herbergen
war das kein Problem. Nachdem wir mit unserem Zimmergefährten, einem Gecko,
Bekanntschaft schlossen, machten wir uns auf die Suche nach Mustafa, unserem Tauchpartner
der letzten Jahre. |
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Wir fanden ihn sofort im Hafen, wo sonst. Wir
zogen erst einmal wie jedes Jahr durch die diversen Kneipen und Tauchertreffs.
Für den nächsten Tag machten wir gleich einen Tauchgang klar. Es war
wieder mal faszinierend und wer selber taucht, weiß wo von ich rede. Nach
einer Woche Tauchen wurde es uns aber doch zu langweilig und wir setzten uns in
den Bus nach Kairo. Dort stiegen wir wieder im Ismailia Hotel am Midan Tahrir
ab. Das Chaos hatte uns wieder. Auch der Gestank von Abgasen kam uns seltsam vertraut
vor. |
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| Am
nächsten Morgen ging es gleich nach Gizeh und wir krochen diesmal in die
Mykerinospyramide. Da wir vom ersten Jahr in Ägypten noch wußten, das
ein Kamelritt sehr beschwerlich werden kann, nahmen wir uns diesmal ein paar Pferde.
Das Ergebnis war aber leider doch ein wundgerittener Hintern. Auf einem Bummel
durch die Altstadt von Kairo lernten wir einen ägyptischen Anwalt kennen,
der uns die nächsten drei Tage pausenlos einlud und immer darauf bestand
zu bezahlen. Das war selbst uns zuviel, da wir nicht nur zum Essen nach Ägypten
gekommen waren. |
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Zu
einem Zoo-Besuch ließen wir uns dennoch überreden und waren geschockt
über die unmöglichen Zustände dort. Aber bei der wirtschaftlichen
Lage Ägyptens kommen die Tiere sicherlich an allerletzter Stelle. Nachdem
wir wieder alleine unterwegs waren, besuchten wir den Kairoer Basar mal etwas
ausgiebiger. Das Gebiet ist schier unübersehbar. Interessant sind vor allem
die einzelnen Gewerbe, die meist straßenzugweise angeordnet sind. Da gibt
es noch echte Handwerksarbeit. Die Arbeitsmethoden muten zwar teilweise sehr altertümlich
an, von Arbeitsschutz ganz zu schweigen, aber für uns war es wie ein Blick
zurück in die Vergangenheit. Irgendwo mitten unter den holzverarbeitenden
Gewerken wurden wir zum Tee eingeladen. |
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| In
dieser Strasse befand sich auch ein Gefängnis, wo die Insassen hinter den
Gittern zu sehen waren. Wir hätten gerne ein Foto geschossen, man sagte uns
aber, das wäre nicht sehr klug. Also hörten wir uns nur die Legenden
über den Wüstenfuchs Rommel an und zogen unserer Wege. Unterwegs machten
wir noch in einer Granitsägerei halt und tranken unweit des südlichsten
Stadttors Bab Suweila ein kühles Stella. Schlecht vorstellbar das sich hier
einst ein Schafott befand, wo die Mamelucken Hinrichtungen durchführten.
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