TEIL 2
   

Nach einer unbeschreiblichen Fahrt über den Sinai vorbei an wunderbaren Landschaften erreichten wir schließlich Nuveiba. Eine Fähre fuhr natürlich nicht und somit saßen wir nun hier fest. In der Nähe des Hafens suchten wir uns erstmal ein Cafe' und setzten uns frustriert auf die leere Terasse. Was nun ? Aber wie so oft löste sich dieses Problem von selbst. Der Kneiper bot uns nämlich ein Zimmer an. Am Abend sprach uns ein Mann an, der wie sich herausstellte, der Schiffsarzt der St.Caterine (der Fähre) war. Er gab uns den Ratschlag uns möglichst früh am Morgen die Tickets zu besorgen. Nach einem heimlichen Umtrunk verabschiedeten wir uns bis zum nächsten Tag. Am nächsten Morgen besorgten wir uns die Tickets (2 Stunden angestanden) und machten wieder die übliche Prozedur beim Zoll durch. Endlich ging es aufs Schiff. Wir waren die einzigen Europäer auf dem Ding. Alle anderen Touris nahmen das schnellere Tragflächenboot. Die St.Caterine war mit ca. 2500 Arabern gefüllt und zahllosen LKW's und Autos vollgestopft. Auf Deck wurden wir überall neugierig gemustert und man bot uns Essen und Wasser an. Wir machten uns schließlich auf die Suche nach dem Schiffsarzt und ließen uns vom Schiffsjungen hinbringen. Das hätten wir nie gefunden. Er freute sich riesig uns zu sehen und ließ erst einmal Essen auf- tafeln. Dann zeigte er uns das Schiff, die Brücke und machte uns mit dem Kapitän und den Offizieren bekannt. Gegen Abend liefen wir dann in Aquaba ein. Es dauerte eine Ewigkeit bis sich das Schiff leerte und man hatte die ganze Zeit die schei.... Rucksäcke dabei. Nach dem Zoll gings mit dem Taxi in die City.

Am Steuer der St.Caterine (ziemlich klein für so ein Riesenschiff) Im Golf von Aqaba Mit Doktor Emad in der Kapitänsmesse Auf dem Weg nach Petra
 

In Aquaba trafen wir uns noch mit dem Doktor. Er besorgte uns erstmal günstig ein Hotel. Nach einem Brüller von ihm an der Reception rutschte der Preis noch einmal merklich nach unten. Danach lud uns der Kapitän noch alle zum Essen ein. Es sah zum Teil sehr gewöhnungsbedürftig aus, schmeckte aber sehr gut. Nach einer Wasserpfeife nachts am Strand, gegenüber die israelische Stadt Eilat, verabschiedeten wir uns. Am nächsten Morgen nahmen wir den Bus nach Wadi Musa. Im Bus saßen nur Beduinen und zu unserer Verwunderung stiegen sie zum Teil mitten in der Wüste aus. Wir fragten daraufhin wo die denn hinwollten. Da sagte man uns, die wohnen hier in der Nähe. Nach einer Fahrt durch herrliche Berglandschaften trafen wir am Ziel ein. Unser Hotel lag direkt neben der Mosesquelle, wo Moses der Legende nach mit einem Stock Wasser aus dem Felsen schlug. Am nächsten Morgen brachen wir endlich nach Petra auf. Dort angelangt mußten wir erst einmal über den Eintrittspreis von 50,00 DM  schlucken. Im Nachhinein war das Geld aber gut angelegt. Nun endlich würden wir wie Harrison Ford in Indiana Jones durch die ‘Schlucht des sichelförmigen Mondes' (die Bezeichnung im Film) nach Petra gehen. Und es war tatsächlich überwältigend. Die Schlucht ist an manchen Stellen nur ganze 2 m breit und teilweise 70 m hoch. Nach ca 1,2 km kommt schließlich der Höhepunkt. Völlig unerwartet taucht plötzlich durch einen schmalen Spalt das von der Morgensonne angestrahlte Schatzhaus des Pharao auf. So wurde es von den Beduinen getauft. Man braucht erstmal eine Weile um diesen Eindruck zu verarbeiten.

 
Durch die Schlucht (Sik) nach Petra Nur selten fällt die Sonne in die tiefen Felsspalten Da ist es plötzlich wie aus dem Nichts - Das Schatzhaus Auf dem Weg zum el-Deir
 

Der Tag in Petra begann am Schatzhaus und große Teile der Felsenstadt lagen noch im Schatten. Noch war es angenehm kühl. Doch als die Sonne herauskam wurde es anstrengend. Die Stadt ist riesig und man braucht eigentlich Tage um sie zu erkunden. Die wohl irrwitzigste Idee war in der Mittagsglut auf den el-Deir in Petra zu steigen. Es ging ewig steil bergauf und man mußte öfter eine Pause machen, um nicht umzufallen. Aber oben angelangt entschädigte der Tempel und der super Ausblick auf die Gegend für die Strapazen.

An der Königswand in Petra Der Tempel auf dem el-Deir ist über 43 m hoch. Allein die Urne in der Mitte ganz oben hat eine Höhe von 9 m. Die Farben des Sandsteins sind einfach nicht von dieser Welt Blick vom el-Deir
 

Wir krochen noch den ganzen Tag in Höhlen herum und durchwanderten einsame Täler, bis wir schließlich am Abend Petra verließen und wie Tote ins Bett fielen.