Wir hatten viel über Ägypten gelesen und im TV gesehen, aber was uns wirklich dort erwartete, war doch sehr fremd und gleichzeitig faszinierend.  Gegen Mitternacht landete die Maschine in Kairo, die wir fünf Stunden zuvor in London bestiegen hatten. Selbst um diese Uhrzeit erdrückte uns die Wärme beim Verlassen des Flugzeugs. Nach den Zollformalitäten und dem Visum versuchte man uns schon am Flughafen irgendwelche Reisen für unmäßig viel Geld aufzuschwatzen. Als wir aus dem Gebäude ins Freie kamen, stürmte eine Horde Taxifahrer auf uns ein. Alles was wir wußten,  war über den Preis zu verhandeln. Irgendwann bestiegen wir einen alten klapprigen Peugeot und fuhren los. Nach einer Kontrolle durch die Armee verließen wir das Flughafengelände und fuhren in die City von Kairo. Die Fahrt war schon der Hammer und jetzt  wußten wir, warum die Taxis in Kairo “fliegende Särge” heißen.
 
Nachdem wir mehrere Hotels begutachtet hatten, stiegen wir letztendlich doch im Hotel Ismailia ab, wie uns der Taxifahrer geraten hatte. Es liegt zentral am Midan Tahir und man hat einen schönen Blick auf das Ägyptische Museeum und das Treiben auf einem der größten Plätze Kairos. Die Zimmer sind sehr schlicht, aber wir wollten ja nur dort nächtigen und der Preis war o.k. Außerdem traf man dort Leute aus der ganzen Welt. Nach einem kleinen Umtrunk aus unseren DutyFree-Reserven sahen wir vom Balkon staunend auf das nächtliche Verkehrschaos am Tahrir Square.
 
Schon etwas in die Jahre gekommen - die Toilette im Ismailia House Hotel
Die berühmte Gesäßdusche
Blick aus dem Zimmer des Hotels auf den Tahrir Square
Blick von der Rückseite des Hotels
 
Nach einer kurzen Nacht machten wir uns Richtung Basar, den berühmten Khan al-Khalili. Das er groß ist wußten wir, aber die wahre Größe ist wahrlich ein Erlebnis der besonderen Art. Eine Seite des Basars ist besonders auf Touristen ausgerichtet und die andere Seite wird mehr von den Einheimischen besucht. Wir entschieden uns für letztere Variante. Es gibt dort alles was man sich nur vorstellen kann. Hier scheint die Zeit stehengeblieben zu sein. Natürlich fragte uns ein junger Mann, ob er uns herumführen darf. Zögerlich willigten wir ein. Er zeigte uns die entlegensten Ecken und Besonderheiten. Und er wollte auch nichts für seine Dienste, da wie wir später erfuhren, jedes Geschäft oder jeder Handwerksbetrieb, wo wir gekauft hätten Provisionen an diese Art Guides zahlt. So besuchten wir die üblichen Handwerksläden und speisten auf dem Basar, was sich später als Fehler erweisen sollte(Durchfall).
 
Der Hotelfahrstuhl aus grauer Vorzeit war nichts für schwache Nerven
Lebendgeflügel zum Mitnehmen
Aus Perlmutt und Kamelknochen hergestellte Sachen sind  beim Hersteller wesentlich billiger
Blick von einer Moschee im Basarviertel
 
Nach etlichen Kilometern durch verwinkelte Gassen und Läden wurde es Zeit für eine Wasserpfeife, auch Shischa genannt. Schmeckt recht gewöhnungsbedürftig und ist auch sehr leicht. Die Altstadt um den Basar herum bietet viele sehenswerte Ecken. Es würde allerdings Monate dauern, bis man auch nur einen Bruchteil gesehen hat. Erstaunt hat uns die Freundlichkeit der Leute, die gepaart war mit Neugier. Es gibt aber auch hier wie überall auf der Welt Halsabschneider. Als Tourist gilt man  allgemein als reich, da hier in Ägypten ein Monatsverdienst bei etwa 120,00 DM liegt. Also wird überall versucht ein Geschäft zu machen. Ein Taxifahrer brachte uns schließlich die nötigen arabischen Sätze bei und ab da konnte man sich prima lästiger Händler erwehren. So ein Tag Lärm von Autos und Millionen Menschen schlaucht ganz schön. Aber wir waren voller Erwartung auf die Pyramiden von Gizeh. Nach einer kurzen Nacht und einen fürchterlichen Kaffee zum spärlichen Frühstück (später tranken wir nur noch Tee im Hotel) war es endlich soweit.
 

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