|
|
Moderne Mumienforschung |
|
DNA-Analyse |
Molekularbiologen gelang es vor ca. 10 Jahren erstmals "alte
DNA" in ägyptischen Mumien nachzuweisen. Davor ging man davon aus, dass
durch den Abbau der DNA nach dem Tod eines Organismus keine brauchbare Geninformation
mehr vorhanden ist. Mit Hilfe der Polymerase-Kettenreaktion reicht aber selbst
eine kleine Menge von Erbsubstanz, um mit lediglich einer intakten Einheit eines
DNA-Segments eine Analyse durchzuführen. Bei dieser komplizierten Untersuchung
gewinnen die Forscher aus Zahn-, Knochen- oder Gewebesubstanz Informationen über
das Alter, Krankheiten und die verwandtschaftlichen Beziehungen des Toten. |
|
Röntgen |
Mit der Entdeckung der Röntgenstrahlen war es erstmals
möglich die Mumie im Originalzustand zu durchleuchten und anhand des Knochenbildes
das Geschlecht der Mumie zu bestimmen. Auch Knochenabnutzungen und der Zustand
der Gelenke und Zähne ließ sich so zerstörungsfrei feststellen,
da die Mumie nicht mehr ausgewickelt werden mußte. |
|
Computertomographie |
Ähnlich wie Röntgenbilder liefern auch die in der Computertomographie
(CT) erzeugten Schnittbilder eine zweidimensionale Darstellung der eigentlich
dreidimensionalen Wirklichkeit und erlauben es damit sogar das Gesicht des Verstorbenen
zu rekonstruieren, indem man die Ergebnisse in einen Computer einspeist, der die
Kopfform berechnet und ein dreidimensionales Bild erstellen kann. |
|
C14-Methode |
Mit Hilfe der Radiokarbon-Datierungsmethode kann man relativ
genau das Alter zum Zeitpunkt des Todes bestimmen. Die Radiokarbonmethode beruht
auf der Bestimmung des radioaktiven Kohlenstoffisotops C14, bzw. dessen Zerfalls
pro Zeiteinheit. Winzige Gewebeproben werden der Mumie entnommen und mit einem
Massenspektrometer alle Atome, die zu einer Gewichtsklasse gehören, separiert.
Die Anzahl der C14-Atome nimmt im Laufe der Jahre ständig ab. So ist zum
Beispiel nach etwa 5.730 Jahren die Hälfte der Atome zerfallen. Das heißt,
je weniger C14 vorhanden sind, desto älter ist die Mumie. |
|
Dem Konservierungswahn der alten Ägypter verdanken wir heute Hinweise auf die Lebenswelt oder auch Krankheiten der damaligen Zeit. Die genannten Verfahren erlauben uns Rückschlüsse auf Ernährung und Krankheiten der Verstorbenen. So litten viele alte Ägypter an Bilharziose. Fadenwürmer und Trichinen waren weitverbreitete Quälgeister im Niltal. Ramses II. litt zum Beispiel an einem schmerzhaften Zahnabszess und das Gebiss von Amenophis III.war von Karies zerfressen. Auch bei den gefundenen Gebeinen der Arbeiter an der Pyramide stellte man Gelenkverschleiß und Schäden an der Wirbelsäule fest. Arthrose, Arteriosklerose,Lepra und wahrscheinlich auch Pocken wurden ebenfalls nachgewiesen. Diese Aufzählung läßt sich noch beliebig fortsetzen. |