Pyramide des Userkaf
Name im alten Ägypten:Rein sind die Stätten des Userkaf
Ursprüngliche Höhe:49 m
Basislänge:73,5 m
Neigungswinkel:53° 7' 48"
 
Lageplan der GrabanlageUserkaf, der Begründer der 5.Dynastie, ließ sich sein Grab nicht in der Nähe seiner Vorgänger errichten, sondern wählte einen Platz an der Nordostecke von Djosers Stufenpyramide. Den Eingang entdeckte Marucchi zwar schon 1831, aber erst Perring stieß später ins Innere der Pyramide vor. Durch die Grabungen von Firth im Jahre 1928 konnte sie schließlich Userkaf zugewiesen werden, da man sie vorher für die Pyramide von Djedkare hielt. Sie war aus grob behauenen Kalksteinblöcken erbaut und mit Turakalkstein verkleidet. Schon im Altertum war sie Quelle für Baumaterial und ist heute sehr verfallen. Der Eingang befindet sich nicht wie bei seinen Vorgängern in der Nordwand, sondern im Pflaster des Hofs davor. Der absteigende Gang führt zunächst in einen waagerechten Gang, in dessen Mitte sich eine Granitblockierung befand.
 
Grabanlage des UserkafGleich dahinter befindet sich in der Ostwand eine T-förmige Kammer. Sie diente vermutlich als Magazin für die Grabausstattung. In einer Tiefe von 10 m mündet der Gang in eine Vorkammer, die genau unter der vertikalen Achse der Pyramide liegt. Die Wände der Vorkammer sind mit feinem Turakalkstein verkleidet. Das aus riesigen Blöcken bestehende Giebeldach ist aus demselben Material gefertigt. Die Grabkammer ist vom Aufbau her der Vorkammer sehr ähnlich, nur etwa doppelt so lang. An der Westwand der Grabkammer wurden die Reste eines unverzierten Basaltsarkophags gefunden.
 
 
Perring war der letzte Archäologe, der im Inneren der Pyramide war, da seit dieser Zeit Geröll den Eingang blockiert. Der rekonstruierte Grundriss des gesamten Bezirks zeigt einige ungewöhnliche Besonderheiten auf. Das kleine Sanktuarium an der Ostseite war vom Totentempel getrennt, der südlich der Pyramide errichtet worden war. Zum Totentempel gehörte ein Freilufthof mit einer Kolonnade aus Granitmonolithen. Vor der Südwand des Hofes stand eine Kolossalstatue des Königs (etwa 5 m hoch), von der man nur noch den Kopf fand. Den Boden des gesamten Tempels bedeckten große Basaltplatten. Ein fein gearbeitetes Reliefbruchstück im Ägyptischen Museum Kairo ist alles, was von der ehemaligen Dekoration des Tempels erhalten ist. Eine Nebenpyramide mit T-förmigen Unterbau befindet sich an der Südwestecke des Komplexes und eine weitere südlich außerhalb der Umfassungsmauer.