Stufenpyramide des Djoser
Name im alten Ägypten:unbekannt
Ursprüngliche Höhe:60 m
Basislänge:123 m an der Ost-Westseite, 107 m an der Nord-Südseite
 
Das weithin sichtbare Wahrzeichen von Saqqâra ist die Stufenpyramide, das Grabmal des Königs Djoser (3. Dynastie). Es ist Ägyptens erstes königliches Steinbauwerk und wird dem Baumeister Imhotep zugeschrieben, der nach Manetho als Erfinder des Bauens mit zugehauenen Steinen gilt. Die Pyramide hat einen leicht rechteckigen Grundriss und ihre Gestalt ist das Ergebnis verschiedener Bauphasen. In der folgenden Animation werden die einzelnen Abschnitte verdeutlicht.
 
Gangsystem der PyramideUnter der zuerst gebauten Mastaba verbirgt sich ein quadratischer 28 m tiefer Schacht, auf dessen Boden sich die Grabkammer befindet. Über der Kammer aus Rosengranitblöcken befand sich der "Manövrierraum". Dort wurde die Mumie des Königs durch eine Öffnung im Fußboden in die Grabkammer hinabgelassen. Anschließend wurde die Öffnung mit einen etwa 3 t schweren Granitpfropfen verschlossen. Minutoli entdeckte hier 1821 das Fragment einer vergoldeten Sandale und eines Schädels. Lauer fand dann im Jahre 1926 Knochensplitter einer linken Fußsohle und eines Oberarms sowie einige Hautpartien. Ob die dort gefundenen Knochenreste von Djoser stammen ist ungewiss, denn eine Radiocarbon-Untersuchung datiert sie sehr viel jünger.
 

In einem kleinen Gang nordwestlich der Grabkammer wurde ein Holzkästchen gefunden, das Djosers Horusnamen Netjerichet trägt. Die gesamte unterirdische Anlage besteht aus einem 5,7 km langen in den Fels gehauenen Labyrinth aus Schächten, Tunnels, Kammern, Galerien und Vorratsräumen. Die im Bild dargestellten Gänge sind nur ein Bruchteil davon. In der unmittelbaren Nachbarschaft der Grabkammer befinden sich vier Galerien, deren Wände ursprünglich mit blaugrünen Fayencekacheln und drei Scheintüren dekoriert waren. Eine davon nebst einiger Kacheln brachte Lepsius 1843 ins Berliner Museum. An der Ostseite der Pyramide wurden elf Schächte etwa 32 Meter tief in die Erde getrieben, zu denen jeweils ein waagerechter Gang gehörte. Sie dienten teilweise zur Bestattung der nächsten Angehörigen des Königs, besonders von dessen im Kindesalter verstorbenen Söhnen, teils aber auch als Magazine zur Versorgung der Toten. In letzteren fand man zehntausende kostbare Steingefäße zur Aufbewahrung von Nahrungsmitteln. Die Eingänge der Schächte wurden später mit der östlichen Erweiterung überbaut.

 
 
Der Eingang zu den unterirdisch angelegten Grabräumen liegt an der Nordseite vor der untersten Stufe. Das Grab des Djoser wurde wie so viele schon in der Antike betreten. An der Südseite der Pyramide ist deutlich der Eingang eines in saitischer Zeit gegrabenen Stollens zu erkennen, der in den großen mittleren Schacht mündet. Ob es sich hier um das Werk von Grabräubern oder einen ersten Versuch der Freilegung des Bauwerks handelt, ist reine Spekulation. Jedenfalls ließen sich die Baumeister der saitischen Gräber mit ihren tiefen Schächten zweifellos durch die Bauwerke Djosers inspirieren.