Pyramide des Menkaure
Name im alten Ägypten: Göttlich ist Menkaure
Ursprüngliche Höhe: 66 m
Basislänge: 103,40 m
Neigungswinkel: 51° 20'
 
Die Pyramide vom Sohn und Nachfolger des Chafre, der von den Griechen Mykerinos genannt wurde, ist im Jahre 1837 von Vyse und Perring geöffnet worden. Ihre Seiten wurden bis auf ein Drittel ihrer Höhe mit Granitblöcken und erst dann mit Kalksteinplatten verkleidet. Ein Teil der Granitverkleidung ist auf der Nordseite des Monuments erhalten, wo sich auch der heutige Eingang befindet. Die Pyramide hat eine sehr komplexe Grabanlage, die aus einer Vorkammer besteht, die man über einen 31,75 m langen Gang erreicht. Am Ende folgt eine Granitblockierung aus drei Fallsteinen. Vo hier aus gelangt man in eine Vorkammer, die direkt unter der Vertikalachse der Pyramide liegt.
 
 
Dort endet noch ein Gang, der sogenannte obere Korridor. Im Gang zur Grabkammer zweigt eine kurze Treppe in einen Raum mit sechs Nischen ab. Die Bedeutung dieses Raumes ist nicht geklärt. Die rechteckige Grabkammer ist vollständig mit Granit ausgekleidet. Das Giebeldach wurde von unten wie ein Tonnengwölbe ausgehöhlt. In der Grabkammer fanden Vyse und Perring den nischendekorierten Sarkophag, in dem sich ein mit Menkaure beschrifteter Holzsarg befand. Dieser stammt aber vermutlich aus saitischer Zeit. Die gefundenen Mumienreste datierte man allerdings mit Hilfe der Radiocarbonmethode in die christliche Zeit. Der Sarkophag sollte 1837 nach England verschifft werden und ging mit dem Schiff "Beatrice" unter.
 
 

Südlich der Pyramide befinden sich drei Nebenpyramiden. In der östlichen wurde vermutlich Chamerernebti II. begraben. In der mittleren Pyramide wurde die Mumie einer jungen Frau gefunden. An der Ostseite der Pyramide sind die Überreste des Totentempels zu erkennen. Dort wurde an der Nordwestecke der mit 200 t größte Kalksteinblock auf dem Giza-Plateau gefunden. Der Totentempel umfasste eine Vorhalle, einen rechteckigen, offenen Hof, der im Westen mit einem gestaffelten Portikus fortgeführt wurde. Vom Portikus aus gelangte man zum Totenopfersaal, an dessen nördlicher und südlicher Seite sich zahlreiche weitere Kammern und Gänge befanden. Im heute unter dem Sand begrabenen Taltempel entdeckte George A. Reisner im Jahr 1908 während der Ausgrabungsarbeiten vier wundervolle Dreiergruppen, die den König darstellen mit der Göttin Hathor und jeweils einer anderen Gaugottheit zu seiner Seite.