Etwa 7,5 km nordwestlich von Giza befindet sich die Pyramide des Djedefre, des Sohnes von Chufu und dessen Nebenfrau Henutsen. Die rund 150 m über dem Niltal gelegene Pyramide ist die nördlichste aller Pyramiden. Warum Djedefre dieses Gebiet bevorzugte, könnte mehrere Gründe haben. Zum einen liegt die Pyramide dem Zentrum des Sonnen-kultes in Heliopolis (Iunu) wesentlich näher und er ist der erste Pharao, der sich den Titel "Sohn des Re" zulegte. Es wird aber auch über Zerwürfnisse zwischen den Chufusöhnen und einen Nachfolgestreit diskutiert. Auf Abdecksteinen der Bootsgrube des Chufu entdeckte man seine Kartusche, was zeigt, daß er das Begräbnis seines Vaters beaufsichtigte.
 
 
Obwohl zahlreiche Untersuchungen in den letzten beiden Jahrhunderten dort durchgeführt wurden, bleiben viele grundsätzliche Fragen ungelöst. Außer dem Stumpf der Pyramide ist heute nicht mehr viel von ihr zu sehen. Der Kern besteht aus dem bearbeiteten Felsuntergrund und Blöcken lokalem Kalksteins. Die Theorien über das mögliche Aussehen der Pyramide gehen sehr weit auseinander. Manche halten sie für eine sehr steile und später total abgetragene, eine unvollendete oder sogar für eine Stufenpyramide, andere wiederum für eine Mastaba ähnlich der des Schepseskaf. Bereits im Neuen Reich begann die Zerstörung der Pyramide und noch am Ende des 19.Jh. diente sie als Steinbruch.
 
 
Djedefre verlagerte im Gegensatz zu seinen Vorgängern die Grabkammer wieder 20 m tief unter die Erde mit einem 49 m langen Zugangskorridor. Die Eingangspassage und die Grabkammer wurden in den Korridor und die Grube hineingebaut. An der Ostseite der Pyramide ist eine 35 m lange Bootsgrube zu sehen und die Reste des Totentempels aus ungebrannten Ziegeln. Hier fand man bei Ausgrabungen unter der Leitung von Emile Gaston Chassinat Bruchstücke zahlreicher Statuen des Djedefre, sowie den berühmten Kopf, der heute im Louvre in Paris ausgestellt ist.